Chengdu: Die Heimat der Pandas und das Tor zur Sichuan-Kultur
Drei Tage in Chengdu – Pandas, Regen und Teezeremonien
Unsere Reise durch China brachte uns nach Chengdu, eine pulsierende Metropole mit mehr als 15 Millionen Einwohnern. Fast 800 Kilometer legten wir mit dem Zug zurück, bevor wir in die lebendige Atmosphäre dieser faszinierenden Stadt eintauchten. Schon auf der Zugfahrt sorgte eine kleine Entdeckung für Freude: An der Bar gab es Wienerle, worüber David sich besonders begeisterte, aber nicht gegessen hat.
Tag 1: Ankunft und erstes Erkunden
Nach dem Einchecken im Hotel zog es uns direkt hinaus in die Straßen der Stadt. Trotz des Regens war das Leben hier beeindruckend: Überall waren die Lokale gut besucht, und das geschäftige Treiben fühlte sich ansteckend an. Zum Abendessen wählten wir erneut Nudeln – dieses Mal eine Art Spaghetti Bolognese. Anschließend fanden wir eine kleine Craft-Bier-Bar, die uns mit lustigen Biernamen wie „Saure Erdbeere“ oder „Panda Burnt Stout“ begeisterte.
Tag 2: Pandas hautnah erleben
Am nächsten Morgen stand ein Highlight unseres Aufenthalts auf dem Programm: der Besuch des Panda Research Centers. Eingebettet in einen Bambuswald leben hier einige der entspanntesten Geschöpfe der Welt – die Riesenpandas. Ihre Tagesroutine besteht hauptsächlich aus Essen und Schlafen, und wir hatten das Glück, sie während der Fütterungszeit zu beobachten. Es war faszinierend, diese Tiere in Aktion zu sehen und gleichzeitig mehr über ihre Situation zu erfahren.
Weltweit gibt es nur noch etwa 2.000 Pandas, von denen rund 70 % in den Bergen der Provinz Sichuan leben. Interessant ist auch die sogenannte Panda-Diplomatie: China verleiht Pandas an Zoos in befreundeten Ländern als Zeichen der Freundschaft. Allerdings bleiben die Tiere stets im Besitz Chinas, was in den letzten Jahren durch die angespannten Beziehungen zwischen China und den USA dazu führte, dass viele US-Zoos die Panda-Lizenz verloren haben und die Tiere an China zurückgeben musst .
Tag 3: Entspannung im People’s Park
An unserem dritten Tag besuchten wir den People’s Park von Chengdu, ein wahres Paradies im Herzen der Stadt. Der subtropische Park ist bekannt für seine üppige Vegetation – Palmen und tropische Pflanzen gedeihen hier dank des milden Klimas, das selbst im Winter selten unter 10°C fällt. Die gepflegten Wege und Brücken laden zum Spazieren ein, doch es ist vor allem das Leben im Park, das uns beeindruckte.
An jeder Ecke waren Menschen bei verschiedenen Aktivitäten zu beobachten: Tanz, Tai Chi oder einfach nur geselliges Beisammensein. Besonders kurios fanden wir eine spezielle Ecke des Parks, in der Eltern auf der Suche nach einem Partner für ihre Kinder sind. Steckbriefe – blau für männlich und rosa für weiblich – hingen aus und enthielten detaillierte Beschreibungen der potenziellen Partner, samt Kontaktdaten der Eltern. Tinder auf Chinesisch – allerdings in einer ganz analogen Form.
Ein weiteres Highlight war eine traditionelle Teezeremonie. Hier konnten wir nicht nur lernen, wie Tee richtig zubereitet und getrunken wird, sondern auch die beeindruckende Kunstfertigkeit des Zeremonienmeisters bestaunen. David hatte allerdings ein paar Mal Sorge, dass der lange Ausguss der Teekanne in seinem Gesicht landet – zum Glück blieb alles trocken, und der Tee war ein Genuss.
Die Köstlichkeiten der Sichuan-Küche
Ein Besuch in Chengdu wäre nicht komplett ohne eine ausgiebige Erkundung der berühmten Sichuan-Küche. Die Region ist bekannt für ihre intensiven Aromen und die unverwechselbare Schärfe, die durch die Verwendung von Sichuan-Pfeffer und Chilis entsteht. Wir probierten uns durch eine Vielzahl an Gerichten. Der Geschmack war ebenso aufregend wie das Erlebnis selbst. Die gedämpften Dumplings und die kalten Nudeln mit Sichuan-Sauce waren ein Gaumenschmaus. Die Küche Chengdus spiegelt die Lebendigkeit und Vielfalt der Stadt wider und ist ein Muss für jeden Feinschmecker. Den Hot Pot ließen wir diesmal aus, aber dieser steht sicherlich bei unserem nächsten Besuch ganz oben auf der Todo-Liste.
Fazit
Chengdu ist eine Stadt voller Kontraste und Energie – vom gemütlichen Leben der Pandas bis zum geschäftigen Treiben der Millionenstadt. Ob in der Craft-Bier-Bar, im Bambuswald oder bei der Teezeremonie im People’s Park – jede Begegnung und jeder Moment hinterließ einen bleibenden Eindruck. Drei Tage waren gerade genug, um einen Einblick in das Leben und die Kultur dieser beeindruckenden Stadt zu bekommen. Und wer weiß? Vielleicht werden wir bei unserem nächsten Besuch den Zimmerservice auf Chinesisch bestellen können.