Australien – das Outback – Land der Aboriginals
Darwin – das Tor zum Outback
Darwin, die Hauptstadt des Northern Territory, gilt als Tor zum australischen Outback. Die tropische Stadt an der Nordküste Australiens verbindet urbane Kultur mit der rauhen Wildnis im Landesinneren. Von hier aus starten viele Abenteuer in die Nationalparks, wo rote Felsen, Wasserfälle, weites Land und Aboriginal Kultur auf Entdecker warten. Darwin hat eine ganz besondere Atmosphäre mit vielen multikulturellen Einflüssen und ist idealer Ausgangspunkt für Raodtrips durch das wilde Herz Australiens.
Auch wir starteten unsere Reise durch das Outback genau hier, in Darwin, wo wir zuvor ein paar Nächte in einem Apartment verbrachten (Oaks Darwin Elan Hotel). Die Ausstattung war super, inklusiv Waschmaschine und Trockner.
Da wir Ende Marz unseren Raodtrip starten, sind wir noch mitten in der Regenzeit, der sogenannten Wet Season und das heiße und wirklich sehr feuchte Klima ist immer wieder faszinierend und doch gibt es auch viele Perioden mit Sonnenschein. für uns die perfekte Kombination. Also los geht es, ins rote Zentrum des Kontinents.




Kakadu-Nationalpark – nass, grün und nichts los
Wasser, überall Wasser. schon die Anfahrt ins Outback bescherte uns die erste und wohl nicht die einzige Wasserdurchfahrt. Im Hotel (Mercure Kakadu Crocodile) angekommen, spürt man auch hier gleich, dass Regenzeit herrscht, denn die Feuchtigkeit kriecht durch jede Ritze. Aber ein Luftentfeuchter, der in jedem Zimmer steht, sorgt schnell für Abhilfe. In Jabiru, dem ersten Stopp unseres Besuchs im Kakadu Nationalpark findet sich nur das Nötigste, ein kleiner Supermarkt und eine Tankstelle. Außerdem ein Cultural-Center, das Aboriginal-Kunst ausstellt und ein kleines Kaffee angegliedert hat.
Die indigene Bevölkerung, die Aboriginals, gehören zu den ältesten Kulturen der Welt. seit über 65000 Jahren leben Sie in dieser Region und haben eine tiefe und spirituelle Verbindung zur Landschaft. Der Kakadu – Nationalpark ist durchzogen von heiligen Stätten, Felsmalereien und Geschichten der “Dreamtime”, die das Leben und die Schöpfung erklären. Das reiche, kulturelle Erbe der Bininj (Aboriginals) zeigt die enge Beziehung zur Natur und prägt bis heute den Umgang mit dem Land, dessen traditionelle Besitzer sie sind.

In der Wet-Season sind viele Straßen gesperrt und stehen zum Teil 2 Meter unter Wasser. Da ist selbst für Nationalpark-Ranger kein Durchkommen. Wir sind also begrenzt auf wenige Straßen, die man befahren kann. Auch Warnungen vor Krokodilen, die sich in überfluteten Gebieten aufhalten können, sind nicht zu übersehen.



Nourlangie Rock – Aboriginal-Art hautnah erleben
Gut zu erreichen ist der Nourlangie Rock mit seinen Felsenmalereien. Die Bilder zeigen Geisterwesen, wie den Blitzmann Namarrgon, Tiere und Szenen aus dem Alltagsleben. Sie sind nicht nur Kunstwerke, sondern teil einer spirituellen, lebendigen Tradition, die bis heute weitergegeben wird. Der Rundweg ist 1,5 km lang und hat einige Treppen und Steigungen zu überwinden. Der Lookout ist hier atemberaubend und blickt über eine weite, grüne Landschaft, die nur in der Regenzeit so zu sehen ist. Die Regenzeit hat auch Vorteile – grün und saftig präsentiert sich die Landschaft und es verirren sich kaum Touristen in dieses Gebiet. Wir waren die meiste Zeit allein.
Nuwarlandja Lookout – Blick über weites, grünes Land
Am Parkplatz angekommen sind wir allein, kein Mensch weit und breit ist zu sehen. Wir wandern ein kleines Stück den gut ausgeschilderten Wanderweg hinauf und stehen dann auf einem Felsen, der über das sehr grüne Outback blickt. Aber gerade in der Regenzeit sind die Temperaturen so heiß und die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass wir schnell wieder den Rückweg antreten, denn an einen Schattenplatz ist nicht zu denken.
Yellow Water Billabong, oder East Alligator River – der Name gibt hier den Ton an
In Cooinda beziehen wir unsere nächste Unterkunft, die Cooinda Lodge. Von dort aus geht es zu einer Bootstour auf dem Yellow Water Billabong, der bei Regenzeit übergeht in den South Alligator River und wie der Name schon sagt, ist das der Grund, warum wir hier sind: Salzwasserkrokodile.
Unsere Lodge liegt direkt am Billabong wo auch die Bootsfahrten losgehen. Sie besteht aus kleinen Häuschen und hat sogar einen Pool. Das Restaurant bietet den ganzen Tag Essen und Getränke an und an der Rezeption befindet sich ein kleiner Supermarkt. Auch Tanken kann man direkt an der Lodge und wer mit seinem Campervan oder Wohnwagen durchs Outback zieht, findet auch einen Campingplatz vor, der zur Lodge gehört. Uns hat es hier sehr gut gefallen.
Wir buchten 2 Touren (je 1,5 Stunden und insgesamt 245 Euro für 2 Personen) mit Yellow Water Cruise, eine am Abend zum Sonnenuntergang und einem am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang. Beide Touren waren ein Erlebnis, denn die Tierwelt ist fantastisch. Wir sahen Seeadler, Jesus-Birds und natürlich Krokodile. Das größte war knappe 4 Meter lang und schien sich nicht von uns stören zu lassen. Unser Bootsführer, der gleichzeitig der Tourguide war, machte uns immer wieder auf Tiere und Pflanzen aufmerksam und erzählte uns Geschichten über den Yellow Water Billabong und den South Alligator River. Da Regenzeit war, konnten wir vom Billabong direkt in den Fluss fahren, da wo sonst ein Fußweg war, stand das Wasser fast 2 Meter hoch. die Landschaft war zu großen Teilen von Wasser bedeckt. Was für ein sagenhaftes Erlebnis.
Nitmiluk Nationalpark – Bootsfahrt durch die Katherine Gorge
Die Katherine Gorge, auch als Nitmiluk-Nationalpark bekannt, ist das Herzstück des Nitmiluk Nationalparks. Dieses etwa 12 km lange System mit 13 Schluchten hat bis zu 70 Meter hohe Sandsteinwände, die je nach Tageszeit in unterschiedlichsten Farben leuchten. Für die Yawoyn, die traditionellen Eigentümer des Landes, ist die Region heilig – der Name Nitmiluk bedeutet in ihrer Sprache “Ort der Zikaden-Traumpfade”. Die Schluchten per Boot zu erkunden ist eine hervorragende Weise, diese Naturschauspiel zu erleben. In natürlichen Wasserlöchern – oft mit Wasserfall – erfrischt das Schwimmen im kühlen Nass und wäscht den Staub vom Körper.
Übernachten kann man im nahegelegenen Katherine, das viele Unterkünfte bietet. Außerdem ist der Nationalparkpass nötig, den man ganz einfach onlien kaufen kann.
Immer weiter ins rote Zentrum – Zwischenstopp bei den Hot Springs in Mataranka
Rast im wohl bekanntesten Pub im Northern Territory
Kings Canyon – der Rim Walk
Über Alice Springs ging es in den Kings Canyon der im Wararrka-Nationalpark liegt. er ist eine beeindruckendes Naturwunder im Herzen des australischen Outbacks. Die gewaltige Schlucht mit bis zu 100 Meter hohen Felswänden bietet spektakuläre Ausblicke und faszinierende Felsformationen. Der Rim Walk ein knapp 8 km langer Rundweg entlang der Schluchtkante ist besonders beliebt und bietet atemberaubende Panoramen. Wir sind früh am Morgen gestartet, so lässt sich die Wanderung bei angenehmer Kühle erleben. Für uns ein unvergessliches Abenteuer mitten in der Wildnis des roten Zentrums.
Kings Creek Station
Unsere Unterkunft hatten wir in der 30 km entfernten Kings Creek Station, einer Unterkunft mit einfachen Zelten und Gemeinschaftsbad und Buschküche. Das Frühstück ist inklusive und das Abendessen kann im zugehörigen Restaurant konsumiert werden. Natürlich gibt es wie überall auch die Luxusvariante – ein Zelt mit eigenem Bad und Terrasse. Der Sternenhimmel in der Nacht war unbeschreiblich.
Die Kings CreekStation wurde 1981 gegründet und war ursprünglich eine Rinder – und Kamelzucht. Mit der Zeit entwickelte sich die Station aber schnell zu einem beliebten Stopp für Reisende, die das raue Leben im Busch hautnah erleben wollten. Neben Landwirtschaft setzte die Familie früh auf nachhaltigen Outback – Tourismus und arbeitete eng mit der lokalen Liritja-Gemeinschaft zusammen. Heute verbindet die Kings Creek Station authentisches Outback-Erlebnis mit Komfort und kulturellem Respekt – ein Ort, an dem Geschichte, Natur und indigene Kultur zusammenkommen.
Der Uluru – das Wahrzeichen des australischen Outbacks
Der Uluru, auch bekannt als Ayers Rock ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Australiens und ein heiliger Ort der Anangu, den traditionellen Eigentümern des Landes. der massive Monolith erhebt sich majestätisch 348m aus der roten Wüstenlandschaft des Uluru- Kata Tjuta Nationalparks im Herzen des Northern Territory. Der Nationalpark ist UNESCO-Weltnatur- und Weltkulturerbe und schützt neben dem Uluru auch die Felsformationen der Kata Tjuta. Besucher erleben hier nicht nur fantastische Natur, sondern auch tiefe Einblicke in die spirituelle Bedeutung der Kultur der Anangu – eine Begegnung der ältesten lebendigen Kultur der Welt.
Unsere Unterkunft war im Ort Julara. Hier ist alles auf den Tourismus ausgelegt. Neben Resorts in allen möglichen Preisklassen, gibt es hier einige Cafes, einen Supermarkt und eine Tankstelle. Hier , in dieser einsamen Gegend ist alles verständlcherweise etwas teurer. Unser Resort (Ayers Rock Resort) war preislich im unteren Bereich angesiedelt, was aber nicht heißt, dass wir dort günstig unterkommen konnten.
Für den Uluru – Kata Tjuta-Nationalpark benötigt man einen Pass, den man Online erstehen kann, dieser gilt dann für 3 Tage (35 Euro für 2 Personen). Am Parkeingang wird immer kontrolliert, aber man hat auch vor Ort die Möglichkeit den Pass dort zu erstehen.
Kata-Tjuta – die Olgas – woher dieser Name wohl stammt?
Die Kata-Tjutas, auch Olgas genannt, sind eine markante Felsformation. Die 36 kuppelförmigen Felsen ragen eindrucksvoll aus der Wüste, wobei der höchste Punkt, der Mount Olga, sogar höher ist, als der Uluru. Der Name Kata Tjuta stammt aus der Sprache der Anangu und bedeutet “viele Köpfe”. Für die Aboriginals ist die Stätte heilig und eng mit spirituellen Geschichten verbunden. einige Bereiche sind daher nicht öffentlich zugänglich. Der frühere Name “Olgas” wurde 1872 zu Ehren von Königin Olga von Württemberg vergeben, das der Entdecker dieser Felsformation vom König von Württemberg “gesponsert” wurde.
Wir tragen ununterbrochen ein Netz über dem Kopf, das vor den penetranten Fliegen schützt. Anders wäre das nicht auszuhalten, denn sie kriechen in jede Ritze, wenn man sie lässt.
Alice Springs – gefährlich und trotzdem ein Besuch wert?
Unsere Route führte von Darwin, wo wir unseren Mietwagen entgegen nahmen, nach Alice Springs. Wir waren 18 Tage unterwegs und sind 3500 km gefahren. Eine Tour durch das Outback ist für uns ein absolutes Muss, wenn man Australien wirklich erleben möchte.